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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 1.079 mal aufgerufen
 Standorterlebnisse Strausberg
Seiten 1 | 2
Eggersdorfer Offline




Beiträge: 80
Punkte: 124

09.08.2017 13:55
Klub am See Antworten

Der "Klub am See" in der Wriezener Str. in Strausberg was quasi das Haus der NVA des Standortes. Mit Gaststättenbetrieb und Veranstaltungen für alt und jung.
Rückwärtig Richtung Strausssee war ein großer Parkplatz und eine Tennisanlage.
Eventuell haben Ehemalige Erinnerungen zur Nutzung des Klub am See.

Denn- den Klub am See gibt es nicht mehr. Windige Geschäftemacher hatten nach der Wende kein Interesse am wirtschaftlichen Betrieb der Anlage. So folgte der Verfall trotz Nutzung der Gastromomie durch ein Asia-Restaurant. Von Interesse war nur der Grund und die gewinnträchtige Weiterveräußerung.
Dabei hätte der Klub am See mit seiner super Lage wirtschaftlich in der heutigen Zeit gut bestehen können. Davon zeugt ein privater Ersatzbau in Strausberg/Nord. Dessen Veranstaltungen jedes WE proppen voll sind.

Aber schaut selbst:( Foto: MOZ/Jens Sell)
http://www.lsklv-ddr.de/klub1.pdf

Die Bäume im Hintergrund sind bereits die Abgrenzung zum See.
Die fertigen Mehrfamilienhäuser stehen im Bereich ex rückwärtiger Parkplatz + Tennisanlage.
Im Bildvordergrund im Bereich der Baugeräte und des vorbdereiteten Bauplatzes stand das Gebäude des Klub am See. Jetzt entsteht dort eine Seniorenswohnanlage mit 76 Wohnungen in 2 Häusern.

Soldat ( Gast )
Beiträge:

23.08.2017 14:12
#2 RE: Klub am See Antworten

Trotzdem war dort die Gastronomie für die höheren Offiziere und die Generalität. Schon darum verirrte sich der kleine Soldat oder Unteroffizier so gut wie nicht dorthin. Denn der Anschiss lauerte überall.

Wanderer Offline




Beiträge: 148
Punkte: 216

23.08.2017 14:18
#3 RE: Klub am See Antworten

Wer ginge denn auch in Uniform dorthin. Viele höhere Offiziere konnten nach Dienst den Übermut nicht ablegen und verdonnerten den Gefreiten im voll belegten Restaurant wegen unverschlossenen oberen Kragenknopf.....

Und genau diese sich einst selbst überhöhte Generalität begegnest du jetzt im Netto in ihren schlapprigen Joggighosen und Filz-Latschen.

Juwel Offline




Beiträge: 66
Punkte: 109

23.08.2017 14:19
#4 RE: Klub am See Antworten

Wir hatten in Marxwalde in der Kaserne auch ein Klubhaus. Das ging zur Feldfreimachung für die Solaranlage auch den Weg durch den Schredder.

Kurier77 Offline



Beiträge: 12
Punkte: 12

23.08.2017 14:21
#5 RE: Klub am See Antworten

Dort im Klub am See saß zur Wendezeit auch die Organisation zur Militärreform. Damit sollte Öffentlichkeit demonstriert werden. haha

Logo ( Gast )
Beiträge:

23.08.2017 14:29
#6 RE: Klub am See Antworten
susi schuster ( Gast )
Beiträge:

23.08.2017 14:31
#7 RE: Klub am See Antworten

Um den kulturellen Bedürfnissen der Armeeangehörigen, Zivilbeschäftigten und deren Familienangehörigen sowie der Bevölkerung der Garnisonsstadt Strausberg gerecht zu werden, wurde am 01. Februar 1967 das Haus der NVA „Klub am See“ eröffnet.
Es war gewissermaßen ein Prototyp für weitere Klubhäuser, die in Orten mit einer außerordentlichen Konzentration von Dienststellen der NVA entstanden.

Vielfältige Möglichkeiten der Bildung, der Freizeitgestaltung, Erholung und Geselligkeit, der Begegnung und des Gedankenaustausches über Politik, Kultur, Kunst, Literatur, Wissenschaft und Technik konnten genutzt werden. Hinzu kam eine breite Palette von Angeboten der kulturell-künstlerischen und sportlichen Betätigung.
Durch den öffentlichen Charakter vieler Veranstaltungen und die Zusammenarbeit mit den örtlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen, Betrieben, Schulen und anderen Einrichtungen bereicherte der Klub, später eingebettet in das Kultur- und Sportzentrum der NVA, das geistig-kulturelle, sportliche und gesellige Leben in Strausberg sowie im Umland.
Vielfältig wurden die gebotenen Möglichkeiten auch von jenen genutzt, die nicht unmittelbar etwas mit der Armee zu tun hatten. So kann der Klub - wie die Einrichtung im Volksmund hieß - auch als ein Stück der Verbundenheit von Volk und Armee in der DDR angesehen werden.
Nach über zwanzig Jahre ist die ganze Breite des Veranstaltungsangebots kaum noch in Erinnerung. Es ist vielleicht nicht ganz uninteressant, was den Besuchern des Klubs wichtig war.
Gespräche - Foren – Informationen: Unter diesen drei Stichworten lassen sich unterschiedliche Gespräche und gestaltete Zusammenkünfte zusammenfassen.

SCIENCE & MUSIK - Wissenschaft - Politik – Unterhaltung: Von dieser Veranstaltungsreihe fühlten sich vor allem Jugendliche angesprochen. Durch Informationen, Begegnungen mit Vertretern unterschiedlicher Disziplinen und die Kommunikation zu den oben genannten Themenbereichen gelang es, auf unterhaltsame Weise Neugier zu wecken und in Prozesse einzudringen, die uns im täglichen Leben begegnen.

Hier nur eine kleine Auswahl der Themen, die in dieser Reihe zur Debatte standen: „Hand aufs Herz" Ein Herz für jedermann?, Herz und Kreislaufforschung heute. „Fliegen wie ein Vogel", Flugzeuge in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. „Computerstunde" - Computer in der Praxis. Technik für das Jahr 2000: Die neuen Herausforderungen, die uns die Zukunft beschert, bestimmten die Inhalte dieser Reihe, die sich ebenfalls vorrangig an junge Leute richtete. Die Veränderungen, die die wissenschaftlich-technische Revolution mit sich brachte, Probleme und Lösungsmöglichkeiten für Rationalisierung in Produktion, Verwaltung und in Führungsorganen fanden hier eine populärwissenschaftliche Behandlung. Bei SCIENCE & MUSIK waren die Jugendlichen weitgehend selbst in die Themenwahl und die Gestaltung einbezogen. Der Gedankenaustausch dort bot ihnen die Möglichkeit über große und kleine Probleme, die sie berührten, zu diskutieren.

Was wäre der Klub ohne seine vielfältigen kulturellen Veranstaltungen gewesen?
Nicht nur den Jüngsten fühlte sich der Klub verpflichtet. Die Älteren nutzten eifrig die Diskotheken. Das Angebot war für Jugendliche von 14 - 16 Jahre und von 16 - 18 Jahre sowie für die über 18jährigen gestaffelt. Für ganze 2,50 Mark Eintritt konnte man tanzen, sich an Quizrunden beteiligen, Ausschnitte aus neuesten Filmen sehen, sich mit seinen Freunden treffen, ganz einfach ein paar Stunden recht unbeschwert verbringen. Höhepunkte für diese Altersgruppen waren zweifellos die vierteljährlich stattfindenden Jugendkonzerte.
Die PUHDYS, Karat, Gruppe Elefant, um nur einige zu nennen, traten auf. Verständlich, daß bei diesen Veranstaltungen der Saal schier aus allen Nähten platzte, denn der Besuch war mit einem Eintritt von 5.- Mark für jeden erschwinglich. Alljährlich im Frühjahr gehörte der Klub den Jugendweihen. Elf bis zwölf Feiern für die Jugendlichen und für ihre Familie fanden statt. Heiter und besinnlich erlebten Die Jugendlichen und ihre nächsten Angehörigen diese Matineen, waren diese Stunden doch wirklich eine kleine Zäsur auf dem Weg zum Erwachsensein. Ausgewogen die Programme, die den festlichen Rahmen schufen, und vielen noch lange in Erinnerung blieben. Bei solchen Gelegenheiten traf sich die Stausberger Bevölkerung. Das Haus stand für alle offen.

Ebenso war es bei den unterschiedlichen Angeboten für Erwachsene. Gestaltete
Tanzabende wie „Fluidum" unter der Regie von Gerald H. Ueberscher, Filmball, Opernball mit dem Estradenorchester des Bezirkes Neubrandenburg, die „Nacht der Prominenten“, die „Plauderei bei Kerzenlicht", Tanzabende mit folkloristischen Einlagen, Weinfeste, all das erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit.

Groß war die Zahl der Konzerte im Rahmen der Stunde der Musik mit bedeutenden Künstlern des In- und Auslandes. Freude bereiteten die Kaffeekonzerte, teilweise mit Kräften aus dem reichen Fundus der Volkskunstschaffenden des Kreises gestaltet. Unvergessen sind bei vielen, die sie erlebten, die Unterhaltungsveranstaltungen wie die „Oderpalette", „Kompliment den Frauen", „Wir machen Musik", „Jürg Hindemith live" oder ein Konzert mit Jo Kurzweg und den unvergessenen Säger Peter Skodowski.

Gute Laune und ein wenig Schwung für die Anstrengungen den Alltag nahm jeder aus diesen Veranstaltungen mit. Selbstverständlich erfreuten sich die Angebote des Klubs unterschiedlicher Beliebtheit.

Eine Orientierung für alle zu den Veranstaltungen gab der monatlich erscheinende Veranstaltungsplan, der jeweils auch kurze inhaltliche Informationen sowie eine Vorschau auf den nächsten Monat enthielt. Dieser Plan lag in allen Dienststellen sowie im Klub als handliches Heftchen aus und konnte von den Besuchern mitgenommen werden. Der Kleine Klubchor sowie der Soldatenkinderchor vereinte Sangesfreudige. Mit den künstlerischen Arbeiten aus der Arbeitsgemeinschaft Bildnerisches Volksschaffen waren Ausstellungen in der kleinen Galerie gestaltet. Beeindruckende Arbeiten von Laien schmücken heute die Räume von guten Freunden und Bekannten. Dass auch diese Arbeitsgemeinschaften ihren Mitgliedern nur minimale Beiträge abforderten, versteht sich schon fast von selbst. Schaut man über den Rahmen des Klubs hinaus, sind unbedingt die vielen Sportgemeinschaften, von Fußball über Leichtathletik, Schwimmen, Radsport bis zum Schießen, verschiedene Ballspielarten und nicht zuletzt der Fanfarenzug zu erwähnen, die im Rahmen des KuSZ existierten. Haupt-, aber vor allem auch viele ehrenamtliche Trainer und Helfer gaben ihr Bestes und sorgten so für viele hervorragende Leistungen in Wettkämpfen und Ausscheiden zur Freude und zum Stolz aller Beteiligten. Vor allem viele Kinder und Jugendliche hatten in diesen Gemeinschaften praktisch ihr zweites Zuhause. Nachhaltig ist das Wirken vieler dieser Arbeits- und Interessengemeinschaften. Trotz finanzieller Sorgen haben sie auch nach 1990 ihre Arbeit nicht aufgegeben. Viele Kinder treten in die Fußstapfen ihrer Eltern und tanzen oder treiben Sport in den Vereinen, die die Nachfolge der früheren AG angetreten haben. Ein Stück Alltagskultur lebt weiter.

Diese Erinnerungen wurden aufgeschrieben von Gertrud Richter.
Gertrud Richter arbeitete seit Gründung des Klubs am See als Mitarbeiterin und rechte Hand aller wechselnden Klubhausleiter in dieser Einrichtung.

Rudolf Offline



Beiträge: 20
Punkte: 24

23.08.2017 14:33
#8 RE: Klub am See Antworten

Die Bar des Kub am See auf einer alten Ansichtskarte

Angefügte Bilder:
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Steffen1 Offline



Beiträge: 33
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25.08.2017 17:16
#9 RE: Klub am See Antworten

Hier zwei Ansichten vor dem Abriss und vor dem Beginn der Neubautätigkeit.Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)

Eggersdorfer Offline




Beiträge: 80
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08.02.2018 23:30
#10 RE: Klub am See Antworten

Jetzt sieht es dort so aus:
http://www.lsklv-ddr.de/SDC10896.JPG dort stand einst Club am See

http://www.lsklv-ddr.de/SDC10904.JPG

Stadtvillen und die Gebäude mit Gerüst werden Seniorennwohnanlage

http://www.lsklv-ddr.de/SDC10907.JPG dort war mal die Tennisanlage

Funkorter Offline




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29.06.2022 12:23
#11 RE: Klub am See Antworten

Klub am See hatte auch einen Vorgänger:

Haus der NVA Strausberg- oder auch Klubhaus der NVA.

Das Gebäude ist genau auf der anderen Straßenseite vom Klub am See- Links von der Schwimmhalle.

Der Hauptzugang hier im Bild. Das Gebäude rechts davon ist Teil der Schwimmhalle . Haus der NVA stand quer zur Wriezener Str..

Bild: Uwe Spranger

Angefügte Bilder:
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Funkorter Offline




Beiträge: 122
Punkte: 202

29.06.2022 12:25
#12 RE: Klub am See Antworten

Das Gebäude soll saniert werden und wird Teil des neuen Campus Gymnasium auf dem Gelände des ehemaligen VPKA.


Das Gebäude birgt auch noch Diskussionsstoff von Strausbergs Parteien und Politiker.
Angeblich soll es Ort eines Schauprozess gegen Jugendliche gewesen sein und die CDU will dazu einen Gedenkstein. Inschrift soll sein:

"Gedenken 13.August 1961-Tag des Mauerbaus
Als Mahnmal für Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit. An diesem Ort wurden fünf Strausberger Jugendliche wegen ihrer Freiheitsliebe und ihres Protestes gegen den Mauerbau im September 1961 in einem Schauprozess in Strausberg zu lebenslänglichen bzw. langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die Stadt Strausberg "

Der Gedenkstein soll am 13. August eingeweiht werden- mit "Festredner" Eppelmann.

Damit soll auf den Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien in dieser Sache hingewiesen werden.

PS. So ganz im Sinne der heutigen Zeit. Im Grunde haben diese Jugendlichen auch erhebliche Sachbeschädigungen und Brandstiftung vorgenommen und das war auch in der DDR ein Straftatbestand.

Steffen1 Offline



Beiträge: 33
Punkte: 33

01.07.2022 20:37
#13 RE: Klub am See Antworten

Unter anderem Michael Gartenschläger.

Uwe58 Offline



Beiträge: 2
Punkte: 2

24.01.2024 18:45
#14 RE: Klub am See Antworten

Ich habe dort ein paarmal einen standort KU mit meiner frau verbracht
Als busfahrer im kfz Regiment wurde der eher genehmigt als normale urlaube oder ku
Es war immer ein besonderes Erlebnis
Ich war von mai 81 bis Oktober 82 im kfz Regiment

BBauer Offline



Beiträge: 2
Punkte: 2

24.01.2024 19:21
#15 RE: Klub am See Antworten

Zitat von Steffen1 im Beitrag #13
Unter anderem Michael Gartenschläger.


Ein Gedenkstein für Gartenschläger steht ja bereits am Objekttor Hennickendorfer Chaussee . Dem Ort seiner Untaten wo alles begann.

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