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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Deutsche Marine (Bundesmarine)
Seiten 1 | 2
Stammgast Offline



Beiträge: 343
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22.12.2017 21:55
Marine Antworten

Wieder einmal kocht ein Rüstungsprojekt hoch. Von der Werft wurde die Fregatte "Baden-Württemberg" zum Test übergeben.
Jetzt verweigerte die Marine die Übernahme der Fregatte und gab das Schiff an Blohm&Voss zurück. Begründung: Gravierende Mängel in der IT und dem Schiffbau.
So eine Fregatte kostet immerhin rund 620 Mio Euro. Vier dieses Typs sind in Auftrag gegeben.
Deutsche Wertarbeit sah schon mal anders aus.

Matrose Offline



Beiträge: 56
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22.06.2018 20:58
#2 RE: Marine Antworten

Raketen Unfall
Es sollte nur eine Übung sein. Doch dann hob nach dem Abfeuern eine Rakete nicht von der Fregatte "Sachsen" ab - ihr Antrieb jedoch brannte. "Wir standen vor einer gleißenden und glühend heißen Feuerwand", sagte der Kapitän.
Bei einer Übung vor der Küste Norwegens hat es auf der Fregatte "Sachsen" einen Zwischenfall gegeben. Wie das Onlineportal der Marine am Freitag mitteilte, brannte am Donnerstag der Antrieb einer Flugabwehrrakete vom Typ SM 2 kurz nach dem Abfeuern ab, ohne dass die Rakete abhob.
"Wir standen vor einer gleißenden und glühend heißen Feuerwand", sagte Fregattenkapitän Thomas Hacken. Die Rakete sollte aus ihrem Startbehälter unmittelbar vor der Brücke abgefeuert werden. Doch stattdessen begann alles zu brennen. Sofort setzte aber auch die Sprinkleranlage ein.
Zwei Bundeswehr-Soldaten erlitten einen Schock, inzwischen sind aber alle wieder wohlauf. Die Besatzung habe schnell und korrekt gehandelt, hieß es. Es gab allerdings sichtbaren Materialschaden am Schiff.


Die in Wilhelmshaven stationierte Luftverteidigungs-Fregatte "Sachsen" befindet sich nach Marine-Angaben zurzeit mit der U-Boot-Jagdfregatte "Lübeck" nördlich des Polarkreises in einem Test- und Übungsgebiet vor Norwegen.
Nach dem Vorfall liefen beide Schiffe am Freitagmorgen in den norwegischen Hafen Harstad ein. Die Besatzung wird demnach dort den Schaden begutachten. Auf im Internet veröffentlichten Bildern der Marine waren deutliche Brandspuren auf dem Oberdeck und den Brückenaufbauten zu sehen.
Vor dem Abfeuern der Rakete habe es keinerlei Hinweise auf technische Mängel am Startersystem gegeben, so die Marine. Eine weitere Rakete gleichen Typs sei von der "Sachsen" zuvor erfolgreich gestartet. Auch die Rakete selbst seien zuvor technisch überprüft worden.
"Wir müssen realitätsnah üben, damit wir im Ernstfall, auch für die Landes- und Bündnisverteidigung, einsatzbereit sind", erklärte dazu der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause. Damit seien kalkulierbare Risiken verbunden, wie der Vorfall auf der "Sachsen" zeige.

Beule Offline



Beiträge: 51
Punkte: 79

02.07.2018 00:21
#3 RE: Marine Antworten

Nach Raketen-Unfall: Rostocker Marinekommando stoppt Tests
Bei einer Übung der Fregatte „Sachsen“ war eine der senkrecht startenden Raketen aus noch ungeklärter Ursache nach dem Abfeuern abgebrannt, ohne dass sie abhob. Zwei Soldaten erlitten einen Schock.
Nach dem schweren Unfall auf der Fregatte „Sachsen“ hat das Rostocker Marinekommando Tests und Übungen mit der Flugabwehrrakete vom Typ „SM2“ gestoppt. „Wir wollen die Untersuchungsergebnisse abwarten“, sagte der Sprecher des Rostocker Marinekommandos Johannes Dumrese

Paulus Offline



Beiträge: 49
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11.09.2018 18:11
#4 RE: Marine Antworten

Minister-Besuch
Verteidigungsministerin von der Leyen hat am 4. September drei Marinestandorte besucht. Im Fokus: moderne Ausbildung für wachsende Seestreitkräfte.

Die Deutsche Marine bildete den Abschluss der diesjährigen Sommerreise der Bundesministerin der Verteidigung. An einem Tag besuchte Ursula von der Leyen drei Dienststellen: vormittags die Marineoperationsschule (MOS) in Bremerhaven, am frühen Nachmittag die Marinetechnikschule (MTS) in Parow bei Stralsund und am späten Nachmittag das Marinekommando in Rostock.

Die MOS ist die zentrale Ausbildungseinrichtung der Marine für Taktik und Operation.
Die Verteidigungsministerin kündigte Investitionen in Höhe von 20 Millionen Euro in den nächsten Jahren am Standort an.

Die MTS bildet alle Techniker der Flotte vom Mannschaftsdienstgrad bis zum Offizier aus.
Die Einrichtung verfügt über einen Bootshafen
Auch für Parow bezifferte von der Leyen künftige Investitionen: Sie werden sich auf 30 Millionen Euro in den nächsten Jahren belaufen.

Marinekommando in Rostock.
Es ist die oberste Führungsinstanz der Seestreitkräfte.
Dort entsteht im Augenblick das neue Marine-Führungszentrum, das ab 2022 die Schiffe und Boote der Marine lenken wird, solange sie sich nicht in einem mandatierten Auslandseinsatz befinden. Momentan geschieht das noch vom alten Maritime Operations Centre in Glücksburg aus.
An einem Standort gebündelt befinden sich dann das maritime Lagebild, die Kommunikationsschnittstelle der Flotte sowie ihre Einsatz- und Übungszentrale, ausgestattet mit neuester Technik.Deswegen investiert der Staat 53 Millionen Euro allein für diesen Bau .

In Zukunft wird das Führungszentrum mit circa 400 zusätzlichen Dienstposten die internationale Zusammenarbeit der Deutschen Marine besonders in der Ostsee noch einmal stärken. Denn hier wird auch das künftige multinationale „Baltic Maritime Component Command“ mit Deutschlands Partnern an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Nordflanke angeschlossen sein.

Lotse Offline




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23.09.2018 22:52
#5 RE: Marine Antworten

Brand auf der Fregatte „Schleswig-Holstein“
Am Abend des 17. Septembers kam es an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ in der Ostsee zu einem Brand in einer elektrischen Schalttafel.
Der Kabelbrand in einer Schalttafel im hinteren Bereich des Schiffes erzeugte eine starke Rauchentwicklung. Die Besatzung war aufgrund ihrer guten Ausbildung in der Lage, den Brand schnell unter Kontrolle zu bringen und die Fregatte sicher in den Hafen von Kiel einlaufen zu lassen. Durch die Rauchentwicklung haben sich zehn Soldaten verletzt, diese konnten aber nach ärztlicher Behandlung den Dienst am folgendem Tag wieder aufnehmen.

Die Schäden werden derzeit repariert, die Fregatte kann voraussichtlich kommende Woche wieder auslaufen. Die Einsatzbereitschaft der Deutschen Marine wurde nicht eingeschränkt. Es sind sechs von neun Fregatten einsatzklar, drei liegen planmäßig in der Werft.

Oberfeldwebel Offline



Beiträge: 13
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15.06.2019 22:42
#6 RE: Marine Antworten

Kanzlerin Merkel bei Marine-Spektakel in Stralsund
Zum Tag der Bundeswehr stattete Kanzlerin und CDU-Bundestagsabgeordnete Angela Merkel den Soldaten auf der Hafeninsel in Stralsund einen Besuch ab. Stralsunds OB Alexander Badrow sprang derweil mutig ins Hafenbecken.
Die Marine hat am Samstag das Gesicht der Stralsunder Altstadt geprägt: Am Tag der Bundeswehr präsentierten sich Marinesoldaten mit ihrer Technik neben Vertretern anderer Heeresbereiche auf einem Fest der Marinetechnikschule Parow am Stralsunder Hafen.

Prominentester Gast war Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Zuvor waren knapp 100 Rekruten auf dem Alten Markt vereidigt werden. Die Ehrenrede für das Gelöbnis hielt der ranghöchste Soldat der Bundeswehr, General Eberhard Zorn.
Merkel, die als Bundestagsabgeordnete zu der Veranstaltung in ihren Wahlkreis in Vorpommern gekommen war, zeigte sich locker und gut gelaunt. Stralsund habe es gut getan, dass die Marinetechnikschule von Schleswig-Holstein nach Vorpommern umgezogen ist, sagte sie. „Stralsund hat das verdient.“ Sie dankte den 250 000 Soldaten und Zivilbeschäftigten der Bundeswehr, dass sie jeden Tag dafür sorgten, dass Deutschland in Sicherheit und Frieden leben könne. „Heute ist der Tag, zu sagen, was Tolles in der Bundeswehr geleistet wird.“

Bei „maritimem Wetter“, wie sie Wind und Regenschauer nannte, besuchte die Kanzlerin Informationsstände, unter anderem von der Tauchergruppe Warnemünde, dem Familienbetreuungszentrum und vom Bundeswehrverband sowie die Ausbildungsmesse der Marinetechnikschule. Sie spendete für das Soldatenhilfswerk, gab Autogramme, lächelte für Selfies in Kameras, aß Erbsensuppe. Nach großer Politik stand ihr nicht der Sinn. Zum Konflikt zwischen Iran und den USA befragt, sagte sie: „Wir setzen auf eine friedliche Lösung. Es war gut, dass unser Außenminister im Iran war. Wir sind mit allen Partnern im Gespräch.“

Schnappatmung bekamen dann einige Gäste auf der Stralsunder Hafeninsel, als am Samstag der größte deutsche Militärtransporter A 400 M direkt auf sie zukam und kurz vor der „Gorch Fock I“ plötzlich nach oben abdrehte.

„Meine Fresse, ist das ein riesiger Brummer, da ging mir aber die Pumpe, wie der so nah an uns vorbei gedüst ist“, entfuhr es Hans-Georg Plötz aus Gera, der mit seiner Frau zu den vielen Tausend Gästen beim Tag der Bundeswehr zählte. Einen noch größeren Adrenalinschub dürfte der Mann hoch oben in der Takelage der „Gorch Fock“ bekommen haben, denn er war am nächsten an dem Militärflugzeug.

Kurz nach dem Bundeskanzlerin Angel Merkel auf dem Hafengelände angekommen war und ihre Begrüßungsworte gehalten hatte, begann das Spektakel in der Luft über Stralsund. Der A 400 M donnerte punkt 11.34 Uhr über den Strelasund aus Richtung Osten kommend und flog nach einer Ehrenrunde zu einem der nächsten 13 Bundeswehrstandorte, wo am Wochenende ebenfalls der Tag der Bundeswehr begangen wurde.

Der Militärtransporter hat eine Reichweite von 8000 Kilometer und kann bis zu zwei Panzer durch die Lüfte befördern. Zur Geschichte des A 400 M gehört auch eine tragische Begebenheit, bei der ein Flugzeug aus dieser Bauserie beim ersten Testflug im Jahre 2015 nahe der spanischen Stadt Sevilla wegen eines Software-Fehlers abgestürzt ist und vier Menschen mit in den Tod riss.

Nach diesem eindrucksvollen Präludium mischte sich die Regierungschefin unter die Gäste vor dem Ozeaneum und holte sich sogar gemeinsam mit Oberbürgermeister Badrow einen Teller Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Die Kochlöffel schwingenden Bundeswehrsoldaten waren stolz, dass es der Bundeskanzlerin gemundet hat und durften als Dank mit ihr ein Selfie machen.

Nachdem Angela Merkel nach ihrem offiziellen Besuch auf der Hafeninsel wieder abgefahren war, wurde von Stralsunds Stadtoberhaupt Alexander Badrow (CDU) eine besondere Mutprobe als Gastgeber erwartet. Der OB war nicht ganz unvorbereitet zum Tag der Bundeswehr gekommen und wusste, was ihn erwartete. Und zwar ein Sprung von der „Gorch Fock I“ ins Hafenbecken, aus dem er sich von einem Militärhubschrauber retten lassen sollte.
Vor drei Jahren hatte Badrow so eine Rettungsübung schon einmal absolviert. Es lief auch diesmal wieder alles wie am Schnürchen oder besser an der Seilwinde, denn mit ebendieser wurde das Stadtoberhaupt aus den kühlen Fluten des Strelasundes heraus gezogen. Nach dieser Rettungsübung meint es Petrus nicht so gut mit dem Wetter und aus den grauen Wolken ergossen sich einige kurze Schauer.

Am Rande des Tages der Bundeswehr kam es auch zu Protestaktion von Pazifisten, die auf Plakaten die Abschaffung der Bundeswehr forderten und den Austritt aus der NATO. Eine bleich angemalte Frau mit einem Kreuz, an deren Spitze ein zerbeulter Stahlhelm hing, protestiert lautstark gegen Aufrüstung und forderte die Bundeswehr auf, sich unter anderem aus Afghanistan zurück zu ziehen.

Am Samstagvormittag fand auf dem Alten Markt außerdem noch eine Vereidigung statt – der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hielt hier als höchster Soldat der Bundesrepublik die Vereidigungsrede.

Auf der Stralsunder Hafeninsel gab es außerdem Vorführungen des Wachbataillons, von Tauchern und Seenotrettern, außerdem waren Marineschiffe für Besucher geöffnet.

OZ

Maat Offline




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27.02.2020 15:31
#7 RE: Marine Antworten

Traditionserlaß der Bundeswehr
Marine benennt Kieler Tirpitzhafen um


Die Marine hat beschlossen, Straßen und Einrichtungen mit den Namen von angeblich historisch belasteten Personen in ihren Stützpunkten in Kiel und Wilhelmshaven umzubenennen. Unter anderem soll der Tirpitzhafen in Kiel künftig Oskar Kusch Hafen heißen, sagte der Sprecher des Marinekommandos Rostock am Mittwoch den Kieler Nachrichten.
Militärs aus der Zeit des Ersten Weltkriegs sollen demnach nicht mehr als Teil der Tradition der Bundeswehr gewürdigt werden. Der neue Namensgeber Kusch war ein U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg, der wegen kritischer Äußerungen zum nationalsozialistischen Regime hingerichtet wurde. Alfred von Tirpitz war im Ersten Weltkrieg Großadmiral.
Auch die Tirpitzmole in Kiel soll daher umbenannt werden. Sie werde künftig Brandtauchermole heißen, benannt nach dem ersten deutschen U-Boot. Es sank 1851 während einer Testfahrt in der Kieler Förde.

Zudem sollen die Namen von Admiral Reinhard Scheer und der U-Boot-Kommandanten Otto Weddigen und Reinhold Saltzwedel nicht mehr als Teil der Traditionspflege gewürdigt werden. Scheer war Kommandeur der deutschen Hochseeflotte in der Skaggerraktschlacht im Ersten Weltkrieg und ab August 1918 Chef der Seekriegsleitung und Befürworter des uneingeschränkten U-Boot-Krieges.

Otto Weddigen wurde im Ersten Weltkrieg für seine Erfolge als U-Boot-Kommandant unter anderem mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Reinhold Saltzwedel versenkte als Kommandant verschiedener U-Boote während des Ersten Weltkriegs insgesamt 111 feindliche Handelsschiffe und war ebenfalls ein hochdekorierter Offizier.
Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte 2018 den Traditionserlaß der Bundeswehr überarbeitet. So heißt es seitdem, daß Teile der deutschen Militärgeschichte, „die unvereinbar mit den Werten unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung sind“, nicht Teil der Tradition der Streitkräfte sein können. Zuletzt hatte die Linkspartei auf die Umbenennung von Straßen und Militäreinrichtungen gedrängt, die Namen von Militärs aus dem Kaiserreich und der Zeit des Zweiten Weltkriegs tragen. (ag)

Bootsmann Offline



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27.02.2020 15:35
#8 RE: Marine Antworten

eh Leute. ihr könnte doch nicht das Rad der Geschichte neu erfinden und die Historie auslöschen. Das macht doch keinen Sinn.

Zumal: Dieses so angeblich demokratische Deutschland versteht vertraglich und rechtlich sich als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches.

Dann ist es doch Dummheit was mit der Armee-Tradition betrieben wird.

Maat Offline




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08.03.2020 22:24
#9 RE: Marine Antworten
Bootsmann Offline



Beiträge: 24
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08.03.2020 22:26
#10 RE: Marine Antworten

Laut Militärmusikdienst ein bedenkliches Musikstück.
Da es für den Film "Wir sind Kameraden auf See", UfA 1938, geschrieben wurde...
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kameraden_auf_See...

Lotse Offline




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11.06.2020 15:33
#11 RE: Marine Antworten

Marineschiff "Nordrhein-Westfalen" als F223 in Wilhelmshaven in Dienst gestellt

2021 folgen die "Sachsen-Anhalt" und die "Rheinland-Pfalz". Beide sind derzeit auf Erprobungsfahrt.

Lotse Offline




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25.06.2020 15:18
#12 RE: Marine Antworten

Große Probleme beim Umbau von Marine-Versorger

Die kleinen Wellen plätschern am riesigen grauen Stahlrumpf mit der Aufschrift "A 1412". Seit fast einem halben Jahr liegt der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" an der Nordmole der Werft German Naval Yards in Kiel. Jeden Morgen zum Sonnenaufgang hisst die verbliebene Mannschaft die Flagge am Heck des 18.000 Tonnen Kolosses. Die Fahne weht im lauen Sommerwind. Ansonsten passiert fast nichts. Die "Frankfurt am Main" ist eines der drei größten Schiffe der deutschen Marine. Es sollte mit einem neuen Bordkrankenhaus fit für die nächsten Einsätze gemacht werden. Jetzt steht die "Frankfurt am Main" für eine fast unglaubliche Pleite.


Am 25. September 2019 kommt Jörg Herwig, Chef von German Naval Yards, mit breiter Brust zum sogenannten Brennstart einer eckigen Stahlstruktur in die Werfthalle. "Wir sind stolz, erneut einen wichtigen Beitrag für die Optimierung der Fähigkeiten der Marine leisten zu können", wird er nach der Feier zitiert. Der neue Auftrag zeige einmal mehr, "wie eng der Schiffbau mit der maritimen Zulieferindustrie in Deutschland zusammenarbeitet, um technische Innovationen für die Bundeswehr zu entwickeln und umzusetzen."
German Naval Yards hatte sich einen wichtigen Auftrag gesichert. Die Werft sollte ein Krankenhaus auf den Rumpf der "Frankfurt am Main" bauen, genannt iMERZ. Die Abkürzung steht für "integriertes Marine-Einsatz-Rettungszentrum". Der zweistöckige Stahlbau sollte zwei OP-Säle, Labore und sogar eine Zahnarztpraxis beherbergen. Das Vorgängersystem, ein modulares Krankenhaus aus 26 Containern, war im Jahr 2015 in einer Bremer Lagerhalle abgebrannt.
German Naval Yards hatte 2016 eine Machbarkeitsstudie für den Neubau des iMERZ geliefert und danach die Ausschreibung für den Neubau gewonnen. Natürlich war der Auftrag für die Kieler Werft höchst willkommen, gerade vor dem Hintergrund der Unsicherheit über den riesigen MKS-180-Auftrag der Marine.
Am 18. Februar diesen Jahres bugsieren zwei Schlepper den Koloss der "Frankfurt am Main" langsam an die Nordmole der Werft. Der stählerne Rohbau des iMERZ liegt schon in der Halle bereit. Nach einigen Vorarbeiten soll der Bau im April mit einem Kran auf das Schiff gehoben und angeschlossen werden. Geplanter Abschluss der Arbeiten: Sommer 2020.

Die Überraschung
der neue stählerne Rohbau für das Krankenhaus ist fertig- passt aber nicht aúf das Schiff

Mittlerweile sind sowohl die Werft als auch der Auftraggeber, das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (BAAINBW) in Koblenz, recht kleinlaut bei dem Projekt geworden. Offenbar passt das Bauwerk nicht aufs Schiff und muss verschrottet werden. Zusätzlich scheint der Anschluss an das Schiff dermaßen kompliziert zu sein, dass die ursprüngliche Werftmannschaft damit überfordert ist. Mittlerweile ist der Kieler Projektleiter ausgetauscht. In der Konsequenz kann die "Frankfurt am Main" seit einem halben Jahr nicht zur See fahren, und das Projekt kommt nicht weiter.

"Das ist alles hanebüchen", kommentiert Marco Thiele vom Bundeswehrverband. Auch wenn den finanziellen Schaden zunächst die Werft selbst habe, treffe der Verzug die Marine hart: "Letztlich hat die Marine ein Schiff länger als geplant nicht zur Verfügung. Die Einsatzverpflichtungen bleiben. In der Konsequenz müssen andere Schiffe länger im Einsatz bleiben." Am schlimmsten sei aber, dass die Frauen und Männer der Besatzung nicht wüssten, wann es wieder losgeht.

Es drohen weitere Probleme. Die "Frankfurt am Main" soll im Herbst in eine längere Werftliegezeit für eine Grundinstandsetzung gehen. Dabei wird sie unter anderem für den neuen Marinehubschrauber umgerüstet. Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren für diesen Auftrag. Es ist völlig offen, welche Werft den bekommt. Da es eine europaweite Ausschreibung ist, sind auch hier Verzögerungen und Rechtsstreitigkeiten denkbar. Erst danach kann das neu gebaute iMERZ aufgesetzt werden. "Die finale Planung für das Aufsetzen des iMERZ ist maßgeblich vom derzeit noch nicht feststehenden Instandsetzungsstandort des EGV abhängig", so BAAINBw in einer Stellungnahme auf Anfrage des NDR Schleswig-Holstein.

Bis die "Frankfurt am Main" also mit einem funktionierenden Krankenhaus in den Einsatz gehen kann, wird es wohl noch bis ins Jahr 2022 dauern. Vorausgesetzt German Naval Yards bekommt die technischen Probleme bis dahin in den Griff.

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Maat Offline




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23.04.2022 00:17
#13 RE: Marine Antworten

Die erste von insgesamt fünf neuen Korvetten (2. Los K130) für die Deutsche Marine ist heute bei Blohm+Voss in Hamburg auf den Namen Köln getauft worden.

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Ruprecht Offline



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19.05.2022 11:45
#14 RE: Marine Antworten

Allgemeines:

Die Marine ist mit zirka 16.000 Soldaten die kleinste der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Neben der Bezeichnung Marine verwendet die Marine seit 1995 zur Abgrenzung zu ausländischen Seestreitkräften im internationalen Kontext die Selbstbezeichnung Deutsche Marine; vor 1995 wurde die Selbstbezeichnung Bundesmarine in Abgrenzung zur ostdeutschen Marine genutzt. Sie wird vom Inspekteur der Marine geführt.

Maat Offline




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12.03.2023 18:05
#15 RE: Marine Antworten

BUNDESWEHRPLAN SIEHT WENIGER STÜTZPUNKTE AN DER OSTSEE VOR

Die Bundeswehr will die Deutsche Marine angesichts der neuen Bedrohungslage durch Russland umkrempeln. Im versehentlich veröffentlichten Plan "Zielbild Marine 2035+" gibt es dazu ein Kapitel, das auch die Standorte betrifft. Es dürften noch weniger werden.

Derzeit unterhält die Marine drei Großverbände: zwei Einsatzflottillen und ein Marinefliegerkommando.

Mit Eckernförde und Kiel gibt es zwei Stützpunkte an der Ostsee in Schleswig-Holstein und einen in Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Im niedersächsischen Wilhelmshaven befindet der einzige an der Nordsee. Die Flieger sind ganz in der Nähe in Nordholz (Landkreis Cuxhaven) stationiert.
Seit der Wende wurden laut Bundesarchiv sieben Stützpunkte an Nord- und Ostsee geschlossen. In Friedenszeiten nach Ende des Kalten Kriegs wurde die Bundeswehr verkleinert und andere Aufgaben wie beispielsweise der Schutz von Seewegen vor Piratenangriffen erschienen wichtiger als Abschreckung und Verteidigung. Das ändert sich jetzt mit dem noch nicht finalen "Zielbild Marine 2035+".

In dem Dokument heißt es, dass diese "über alle Eskalationsphasen hinweg einen unverzichtbaren Beitrag zum Betrieb der Flotte" leisten. Es gehe um Versorgung, Instandsetzung, Betreuung und Regeneration.

"Damit sind sie ein besonders lohnendes Ziel für einen Gegner; sowohl mit Blick auf hybride Angriffe über alle Eskalationsphasen hinweg als auch im Krieg", schreibt die Bundeswehr.

Mit zunehmender Eskalation wachse der Leistungsumfang, den ein Marinestützpunkt zu erbringen habe. Der Schutzbedarf sei höher, außerdem steige der logistische Umschlagbedarf und der Instandsetzungsaufwand. Darauf müssen die Stützpunkte organisatorisch und infrastrukturell vorbereitet werden, heißt es im Plan. "Der dafür zu erbringende Aufwand ist beträchtlich. Aus diesem Grund können nicht alle Stützpunkte dafür vorgesehen werden."

Weiter: "Mit steigender Eskalation ist die Anzahl der zu betreibenden Stützpunkte auf einen für Nordsee und mindestens einen für die Ostsee zu reduzieren." Wilhelmshaven ist damit gesetzt. Wie es mit Nordholz aussieht, ist fraglich, die geografische Nähe spricht aber für einen Erhalt.

Gerade in Schleswig-Holstein dürften die Sätze aber Kopfzerbrechen auslösen. Mit Übernahme des ehemaligen Standorts der insolventen MV-Werften in Warnemünde durch die Bundeswehr im August 2022 ist der Stützpunkt Rostock nämlich im Vorteil. Dort werden jetzt Marineschiffe gewartet und repariert. Eckernförde und Kiel haben kein Marinearsenal, wackeln wohl.

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