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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 67 mal aufgerufen
 Funksicherstellung/Funknetze
TESLA Offline



Beiträge: 71
Punkte: 107

18.08.2018 22:02
Funknetze 109 und 110 Antworten

In den Funknetzen 109 und 110 kam die Luftlage für den Nord- bzw. Südraum der DDR
von der GSSD (Wünsdorf) zum ZGS LSK/LV und den GS der LVD'n.
Da gings bei uns dann genau anders herum. Der Funker schrieb, der Ableser sprach es
zum Planzeichner und der malte es in Spiegelschrift auf die Karte.

Raduga Offline




Beiträge: 35
Punkte: 51

18.08.2018 22:04
#2 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

109 und 110 waren mit die wichtigsten Luftlagemeldungen. Zumal man sicher sein konnte, bei Besonderheiten in der LL auf gemeinsame Daten zurückgreifen konnte.
Die GSSD kam sogar oftmals unseren besonderen Wünschen nach Frequenzwechseln nach, wenn der Empfang gestört war.
Ich erinnere mich noch, dass über die 109 oder 110 mal das Signal zum Ende einer größeren Übung kam. Wir waren schon ein paar Tage im ZWGS Füwe und da kam der Empfangsfunker zu mir und brachte auf einem Zettel ein paar hingekritzelte Buchstaben. Umgesetzt auf das kyrillische ergab das das Signal "Вечерний звон" (Abendglocken). Das wurde gleich dem Führungssaal übermittelt und löste nicht minder Freude dort aus, mit dem Hinweis, dem Empfangsfunker den Dank auszusprechen.
Mit Recht. Die Jungs waren so auf Zahlen getrimmt, dass es schon ein Wunder war, dass sie überhaupt die Buchstaben mitbekommen haben. Aber das XXX vorher als Signalankündigung hatte sie wohl stutzig werden lassen ...

Fritz2009 Offline



Beiträge: 25
Punkte: 45

18.08.2018 22:06
#3 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Tempo 130 - 150 war keine Seltenheit.
Die Jungs waren aber auch drauf trainiert. Sie wußten, wie eine Koordinate aufgebaut sein mußte und haben zur Not auch schon mal ein bischen nachgeholfen.
So hatten wir unsere liebe Not, den Jungs ihre selbstgezeichneten LL-Karten mit den K1 - K3 regelmäßig abzuknöpfen. Erstens weil es Verstoß gegen die Geheimhaltung war und zweitens haben die bei Hörverlust ganz schnell mal die Maschinen der US-Airforce und Andere in schöpferischer Heimarbeit auf den Korridoren weiterfliegen lassen.
Manchmal drehten die Kameraden der anderen Feldpostnummer ihre Morsezeichengeber in der Geschwindigkeit dermaßen hoch, daß kein normaler Mensch das mehr auswerten konnte.
Häufig reichte auch ein Anruf in Wünsdorf, um dem Spuk ein Ende zu machen ...

Werner Offline




Beiträge: 49
Punkte: 77

18.08.2018 22:07
#4 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Wer hatte in Wünsdorf angerufen.
Gäbe Verwirrung. Denn nach " offizieller West-Forscher- Lesart - gab es diese Kontakte nur auf allerhöchster Ebene.

Judas Offline



Beiträge: 41
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18.08.2018 22:09
#5 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

@kabel hatte geschrieben:

Zitat
Alles Spinner.
Als Dh. Funk - sei es im GS-31 oder im ZGS (alt) haben wir nicht nur bei Frequenzproblemen u.ä. den direkten Kontakt gepflegt, sondern hatten auch nach dem 24 h Dienst von dort die gesendete Anzahl der Koordinaten abzufragen. Daraus ergab sich dann - ins Verhältnis zu unseren empfangenen Daten gesetzt - unsere Einschätzung. Dazu muß man sagen, daß die Jungs oftmals Pi mal Daumen mal Fensterkreuz mitteilten und wir dann auf 50 % empfangener Daten sitzen blieben.
Ebenso wurde in Prag und Warschau abgefragt ...
Lief alles zu 90 % reibúngslos und kameradschaftlich ab.
Nur gelegentlich war einer auf der anderen Seite, der vermutlich zuviel und zu oft Kriegsfilme gesehen hatte ...

Raduga Offline




Beiträge: 35
Punkte: 51

18.08.2018 22:11
#6 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

In 109 und 110 sendeten 40. FuTBr bzw. 45. FuTBr die Koordinaten für Südraum und Nordraum der DDR für ZGS LSK/LV in Wünsdorf, ZGS LSK/LV in Eggersdorf/Fürstenwalde und für die Jagdfliegerkorps der GSSD.

Lutger Offline




Beiträge: 417
Punkte: 473

18.08.2018 22:12
#7 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Ich glaube die Funker hießen Koordinatenempfangsfunker.
Funk war das gängige Medium zur Übertragung der Luftlage im "herkömmlichen Betrieb".
Luftlage von den Freunden und Warschau,Prag konnte auch über Fernschreib kommen. Das war dann aber meist besondere Luftlage oder Trennung reale Lage und Übung oder Frequenzstörung bei Funk.
Dann musste ein Funker die per Fernschreib eingehenden Zahlenkolonnen zur Luftlagekarte lesen.
Das dumme war, in der Regel erfolgte keine vorherige Ankündigung zur Nutzung der Fernschreibverbindung. Die FSM ratterten dann einfach los.

Lutger Offline




Beiträge: 417
Punkte: 473

18.08.2018 22:13
#8 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

arbeitete Bis 02.10.1990 24:00 Uhr.
Hauptpunkt war immer der ZGS-also Eggersdorf und Fürstenwalde
Dann kam in den 80gern die Regelung das die offenen Fernschreibverbindungen Warschau,Prag,Moskau, Minsk, Legnica (4.LA) für ZWGS ständig in Eggersdorf verblieben und nur auf Weisung- z.Bsp. bei Ausfall Almas- nach Fürstenwalde umzuschalten waren.

Die Funknetze liefen ständig neben den AFS-Leitungen WP parallel mit.

109/110 sind auch in GS-31/GS-33 ständig im Empfang mitgelaufen , da das ja ihre regionale LL war und auch die GSSD Fz beinhaltete. So konnte unsere LL mit der von GSSD immer quer gelesen werden.

Auch unsere FuTB waren Empfang 109/110. Besonders ab dem Zeitpunkt des wechseitigen DHS in FuTK der Grenzlinie.

Judas Offline



Beiträge: 41
Punkte: 53

18.08.2018 22:14
#9 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

@Kabel schrieb dazu:
Ich kann nur aus meiner Zeit bis 79 berichten:
Empfang: in der Funkerkabine mit Empfänger (damals zb: EKV-13) mit 2 Mann. Der Empfangsfunker schrieb die im Morsecode ankommenden Koordinaten in das Empfangsbuch. der daneben sitzende Ableser (auch Funker, oftmals der jüngere, unerfahrenere) las aus der Kladde in einen FF-63 zum AIZ auf die Kopfhörer des Planzeichners/Auswerters hinter der Plexiglaswand. Der setzte dann entsprechend die Zieldarstellung graphisch um.
Sendung: In des GS gab es die FN der LL permanent in A3, d.h. Sprechfunk. Zu diesem Zweck saß ein Planzeichner/Auswerter vor der Plexiglaswand und las die Zieldarstellung in ein Mikrophon, welches direkt auf den Sender ging. Empfänger waren die TT der entsprechenden Div.
Die Übermittlung der LL in den GS zum östlichen und südlichen Nachbarn erfolgte in A1, d.h. Tastfunk. Dazu wurde ebenfalls vom Planzeichner/Auswerter vor der Plexiglaswand per Mikrophon auf die Kopfhörer des einen Empfangsfunkers gesprochen, der das in die Funkkladde eintrug. Der neben ihm sitzende Sendefunker sendete die in der Kladde eingetragenen Zielzeichen mit einem automatischen Morsegeber (z.T. sowjetischer, z.T. deutscher Bauart) ähnlich einer Schreibmaschine im Morsecode auf den Sender.
Ob es an der Quelle der 109 - Wittstock, oder 110 - Merseburg genau so ablief, entzieht sich meiner Kenntnis. Es könnte auch sein, dass besonders geschulte Funker, oder Planzeichner direkt von der LL-Karte in das Schnellmorsegerät eingegeben haben. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Luchelch ( gelöscht )
Beiträge:

18.08.2018 22:15
#10 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

So stellten de Funker des NBB die Luftlage bis zum Ende in 1990 sicher.
Hinzu kamen dann noch die zentrale LL über 248/249 nach ZGS Warschau und Prag zu funken. Das lief ähnlich ab und enthielt ausgewählte Flugkörper.
Bei den Freunde konnten die Schreiber direkt von der Glaswand über die Schnelltastatur die Funknetze bedienen. Im Rahmen Patenschaft mit den NR Rangsdorf durften wie zur Übung in den GS Wittstock rein und dort war es dann so.

Mit Chiffriermitteln war da nichts verschlüsselt. Die Zeit war dann doch nicht. Dafür war dann Almas zuständig. Die FuN liefen immer parallel mit-
Genau so wie sogenannte Koordinatenleitungen als Fernsprechkanäle auch ständig mit der Luftlage besprochen wurden.
So das die LL letztendlich über 3 Medien gleichzeitig zuzustellen war.

Jens Offline



Beiträge: 151
Punkte: 235

18.08.2018 22:17
#11 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Die Bilder haben mit der Richtfunk zum FSA-1 nichts zu tun. Lässt sich auch ellenlang in Beträgen von Frank wieder finden.
Auch liefen die Funkkanäle über keine "getarnte" Richtfunkstrecke zu FSA-1.
Der ZGS hatte im Regelbetrieb kein Richtfunk. Auch ist die Aufstellung der Funknetze unvollständig bzw. die Erkärung stimmt nicht.

Almas übertrug wohl nicht nur die Volluftlage sondern auch Daten der Gechtsbereitschaft. Die waren dann schützenswert.
Nehmen wir mal FuTB-43 mit den aus Westen überwachen Richtfunkstrecken zu den FuTK. Bei Ausfall der kabelseitigen Mietleitungen lief das Regime über Richtfunk RT-417. Darin ein Ersatzweg einer Fernschreibübertragung MWT 1/2. Dort waren im Regelweg due Fernschreibkanäle beschalten mit 1x Stabsfernschreib/S1 und 1x WP. Mit Umschaltung auf Richtfunk war der Stabsfernschreib gesperrt, aber WP lief weiter. Warum ? Dort war nur die Luftlage und die sah der Westen auf dem eigenen Radar genau so. Was sollte NVA dann geheim halten...
Die Flugzeuge der strat. Fliegerkräfte und Fernaufklärer der CA hatten auch keine Zielangaben im Funk.
Das lief bei den GSSD auch nur im gedeckten Kanal.

Jens Offline



Beiträge: 151
Punkte: 235

18.08.2018 22:18
#12 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Funk lief rund um die Uhr scharf und offen. Weil das für GSSD die Hauptverbindung war, wo auch die Anteile der FuTB LasK und FRR LasK informiert wurden.
DDR Sendungen in 248/249 war ausgewälte Luftlage für Vorfeld der LV PVA und CVA.

Unser NVA WP der FuTB lief im Funk nur auf Weisung- aber auch offen. Da waren Drahtverbindungen die erste Wahl.

So weit ich weiß, kam aus Almas der Datensatz nur 1x und das als Fernschreibsignal, dass dann per Innenkabel zum SAS-Gerät in der SCZ geführt. Das SAS-Gerät verfügte über 2 Übertragungskanäle die gebündelt über einen WT-Fernschreibfernkanal zu übertragen waren.
Kanal 1 des Gerätes war SAS-Fernschreib und Kanal2 die Almas-LL.

Creme21 Offline



Beiträge: 17
Punkte: 17

18.08.2018 22:19
#13 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Eventuell müssen wir 2 Ebenen trennen. Denn was bei NVA galt war für GSSD nichts wert. Mir erklärte man es so, dass GSSD sich im Prinzip seit 1945 in Kriegsbereitschaft befinden und somit dort für uns nicht nachvollziehbare Regimes in Kraft waren.
Die FuN 109 und 110 liefen von den FuTBr für die Fliegerdivisionen genau so wie für GSSD FRT und GSSD FuTT gesamt und TLA und auch für jene Kräfte die GSSD nicht unterstellt waren.
Dafür brachte Wünsdorf keine Gesamtluftlage per Funk.
Das bei GSSD alles Medien parallel liefen war der Handlungszeit geschuldet, die der Gegner ihnen lies. Zeit, um Weisung zur Herstellung und Handlungen der Inbetriebnahme eines Ersatzmediums brauchte war in Lesart der Freunde nicht vorhanden.

Bei NVA etwas anders. Da LV und TLA in der Regel nicht in der ersten Abwehrreihe handelten. Wir waren erst die zweite Reihe.
Im Grundsatz lief die LL von FuTK bis ZGS und bis Minsk/Moskau in Kabelsystemen. "Herkömmlich" nannten wir die manuelle Übertragung
wie in den anderen Beiträgen beschrieben." Automatisiert" war dann alles ab WP.
Das Übertragungsmedium war im Grunsatz im Kabel .
"Automatisiert" - hatte von FuTK zu FuTB ( entgegen der Aussage von Andreas im Link)- und FuTB zum GS31/33 immer einen Erstübertragungsweg im Kabel sowie immer einen ständig vorhandenen Ersatzweg im eigenen Richtfunk. Der Ersatzweg war nicht ständig mit Daten befüllt- erst nach Umschaltung der EE zum Ersatzweg. Das war durchweg im Weg FutK-FuTB-GSLVD-ZGS ein Fernschreibkanal zur Übertragung.
"Herkömmlich" hatte jede FuTK eine Ft/ko-Leitung zum Durchsprechen zum FuTB. Die bei normaler LL und Arbeit WP nicht bedient wurde.
Bei DHS-Alarm oder auf besondere Weisung war dann eine ausgewählte besondere LL neben dem WP manuell durchzusprechen.
Gleiches galt für LL zum GS31/33.
Für die LL GS31/33 waren 3 Varianten in Betrieb: LL1, LL2, LL3 oder auch Ft/Ko1, Ft/Ko2, Ft/Ko 3. Hier war Übertragung der Sprache.
LL1 lief im reinen Kabel ohne jede Übertragungseinrichtung (auch keine Verstärker) von Cölpin-Eggersdorf-Füwe und Kolkwitz- Füwe Eggersdorf und war in Cölpin/Kolkwitz jeweils zum WGS umschaltbar. Übertragung offen. Im Prinzip kein mithören möglich. Im Prinzip ausfallfrei. Es sei denn das Kabel wird vom Bagger oder von Waffeneinsatz beschädigt. Dieser Anteil galt auch im Kriegsfall als ständig einsatzbereit.
LL2 lief auch im Kabel aber auch mit technischen Kanalbündeln als Cölpin-Eggersdorf-Fürstenwalde-Kolkwitz. Diese Daten liefen also zwischen den LVD und ZGS/ZWGS waren informell beteiligt. Wieder umschaltbar zu WGS der LVD.
LL3 war dann im LSK/LV Richtfunknetz Cölpin/Pragsdorf-Eggersdorf/Fürstenwalde-Kolkwitz/Döbern. Dort waren also alle parallel mit dabei.
Ihr seht, im Prinzip brauchten wir innerhalb NVA keinen ständigen Funklauf.

Zu Zeiten ZGS Eggersdorf war dann FuN411 als Funkfernschreib zwischen ZGS und GS31/33 auch zum offenen Austausch der LL gelegentlich im Einsatz. Wenn WP ausgefallen war und die Fs-Standverbindungen auch. Das konnte die Deutsche Post in ihrem System halt nicht 100Pro entflechten. Auch in 411 lief die LL unverschlüsselt.
@Kabel kennt das auch ggf. von Trainings noch. Denn 411 war öfter mal zur Überprüfung dran.

Paulus Offline



Beiträge: 49
Punkte: 73

18.08.2018 22:20
#14 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Zur der Erläuterung bei FuTT.de :

Sicher verfügte jede FuTK zum FuTB über eine Funkrichtung. Schon wegen Frequenzzuweisung.
Aber eine FuR zur LL vom FuTB zu den FuTK gab es nie. Hier war dann die Luftlage vom FuTB zum GS LVD, die dann "parallel" von den FuTK mitempfangen werden konnten. Genau so konnten bei Bedarf die anderen FuTB untereinander ihre Funk-LL mithören.
Was es gab war ein Funknetz der Führung, dass dann frequenzmäßig auch nur innerhalb der FuTB-Struktur zur Anwendung stand.
Aber der GS LVD konnte auch auf die Funk-LL der FuTK zurück greifen- so die Übertragung herkömmlich war und der Bedarf da war. Bsp. Ausfall FuTB.
Funk war also die variabelste Version der Übertragung. War auch bei NVA nicht unbedingt ständig am Laufen.
WP-Übertragung per Funk war auch.
WP war keine grundsätzlich offene Übertragung sondern verschleierte in der Systemübertragung.

Was der Kollege mit A7-Übertragung zw. FuTK611 und GGS8/61 meint war nichts weiter wie eine RL-30 Strecke. Datenlink.

Kakadu Offline



Beiträge: 54
Punkte: 102

18.08.2018 22:21
#15 RE: Funknetze 109 und 110 Antworten

Soweit ich weiß hatten die Sowjets andere Zielnummern wie NVA und die Daten des Luftziels konnten so nicht 1:1 übernommen werden.

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