BARTCC (Berlin Air Traffic Control Center) war von 1949 bis 1990 eine Behörde der drei Westalliierten Vereinigte Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich auf dem militärischen Teil des Flughafens Tempelhof (Tempelhof Air Base) im US-Sektor von West-Berlin, die den Flugverkehr durch die Luftkorridore und den Raum Berlin überwachten und kontrollierten. Sie umfassten somit die Flugverkehrsdienste (ATS) für Flüge in die sowjetische Zone. In der alliierten Luftsicherheitszentrale Berlin, englisch: Berlin Air Safety Center (BASC), mussten alle Flüge in der Berliner Kontrollzone (BCZ) und durch die Luftkorridore mindestens zwei Stunden zuvor angemeldet und von den Vertretern der vier Mächte freigegeben werden. Stimmte eine von diesen nicht zu, stempelte sie die entsprechende Flugsicherheitskarte mit „Sicherheit des Fluges nicht garantiert“, was zumeist von sowjetischer Seite geschah. Die Luftstraßenkontrollzentrale Berlin (BARTCC) erteilte den Fluglotsen im zuständigen Tower die Start- und Korridoreinflugerlaubnis an den Piloten. Die US-amerikanischen Fluglotsen wechselten in der Regel im zwei- bis dreijährigen Turnus. In den 1980er Jahren war das BARTCC mit rund 46 US-Fluglotsen, fünf französischen und vier britischen Fluglotsen besetzt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 und dem Ende des Kalten Krieges wurde die Behörde am 31. Dezember 1992 unter alliierter Kontrolle offiziell aufgelöst und befand sich seit dem 1. Januar 1991 bereits unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS). Bis zum 22. Juni 1994 unterstützten zuletzt noch 36 Soldaten der United States Air Force im Rahmen einer logistischen Unterstützungsgruppe die BFS bzw. deren Nachfolgeeinrichtung Deutsche Flugsicherung (DFS) zum Aufbau einer neuen Struktur des ostdeutschen Luftraums. Endgültig eingestellt wurde das Berlin Air Route Traffic Control Center zum 31. Dezember 1994.
Ein gewisser Herr Schröder war dort Chef Spreeradar. Dienstgrad kenne ich nicht mehr. ( hatte Fon 3181 vom Kommando ) Und Benno Bartel war zu der Zeit auch dort. ( hatte Fon 383 vom Fuchsbau) Wir mussten die Endstellen damals einrichten.
Mangels einer in Ostdeutschland nach westlichem Standard ausgerüsteten Flugsicherungszentrale sollte dann BARTCC diese Aufgabe übernehmen. Zeitweise Sonderlösung Ost. War dann das "Spree-Radar". Der Rest davon ist das heute noch durch Eindsatzführungsbereich 3 genutzte Radar ( der Radarturm am Rande Richtung Hasenheide ).
Kleiner Ausflug: Der noch dort angesiedelte abgesetzte Technische Zug verfügt immer noch über 2 Türme mit Flugfunk in Eggersdorf/Strausberg Barnimkaserne ( Ex Kdo LSK/LV) sowie Cölpin (Friedland) mit entsprechenden MOD-Leitungen zwischen Tempelhof und den Flugfunkstandorten. Die Türme getrennt nach ziviler und militärischer Nutzung.
BARTCC war mit ziemlich viel Flugfunk ausgestattet zu weit entfernten Flugfunkstationen per Fernleitung: so unter anderem: ( 7 Leitungen pro Richtung): Flugfunkstationen im Objekt Eggersdorf/Strausberg Flugfunkstationen auf dem Fliegerhorst Laage Flugfunkstationen auf dem Fliegerhorst Holzdorf Flugfunkstationen bei RaFüAbt. 32 Sprötau Flugfunkstationen auf Fliegerhorst Faßberg
Zur Koordinierung hatte BARTCC Fernsprechleitungen je Nutzer TWR, GCA und AIS zu den Flugplätzen ( also je 3 Fernsprechleitungen pro Platz ): Basepohl ; Cottbus; Briest; Parow; Holzdorf; Trollenhagen/Neubrandenburg; Preschen ; Wriezen/Neuhardenberg; Laage;
Außerdem je 1 Fernsprechverbindung nach Berlin/Schönefeld ACC Bremen ACC und MACC Frankfurt/Main ACC Maastricht MVAC Karlsruhe MVAC Hannover APP Leipzig APP Hamburg APP Kopenhagen ACC Malmö ACC
Außerdem je 1 Fernsprechleitung pro CRC Parchim, Sprötau, Pragsdorf und Schönewalde.
2 Fernsprechleitungen nach Lauda zur Führung 1 Fernsprechleitung nach Goch zur Koordination
Je 1 Fernsprechleitung Flugsicherungsgruppe Nord Friedland und Süd Cottbus
8 Fernsprechleitungen zur VHZ/Luko Wünsdorf 2 Fernsprechleitung zur WGT Wünsdorf GS 16. Luftarmee
Unter dem Aspekt, daß dort 1990 nichts war von diesen Fernmeldeverbindungen- ein gewaltiger Kraftakt diesen großen Umfang aufzubauen- und als wir fertig waren wurde alles aufgelöst !
zeitlich wurde definiert: ab 3.10.1990. Der Flugsicherungssektor G wurde per STAN erst zum 1.10.1991 aufgestellt. Stabssitz im Ex WKK Zossen.
Ab 3.10.90 war BARTCC als Zentrale der Militärischen Flugsicherung Ost aufzubauen . Was möchtest Du dazu sehen ? Die Originalunterlagen vom Luftwaffenamt ? Oder reicht es Dir das ich den Hut damals auf hatte. Daher waren die oben aufgeführten Fernmeldeverbindungen zur Entfaltung befohlen. Flugfunk. Es handelte sich Anfangs um R-862/863 sowjetischer Produktion. Dazu musste durch NFWL-14 lediglich in Berlin die Fernbedienstationen eingerichtet werden. Ich sehe dort keine Diskrepanz.
Zudem steht im LSK/LV-Forum eine Person zur Verfügung vom NFWL-14 der die Flugfunkgeschichten damals gebaut hatte.
Ich möchte darauf hinweisen, daß BARTCC vorher schon jahrzehntelang als Einrichtung der West-Alliierten in Berlin existiert hat. BARTCC ist nicht erst 1990 von den Deutschen aufgebaut worden. Was detailliert beschrieben wird, ist wahrscheinlich die Übernahme und Erweiterung der technischen Basis von BARTCC, nachdem die Übergabe der "Lufthoheit" von den vier allierten Mächten an Deutschland beschlossene Sache war.
Wenn ich mich richtig erinnere, war unter dem Funkrufzeichen "Spree Radar" eine gemeinsame deutsch-alliierte militärische Flugsicherungsstelle zu verstehen. Ist das richtig? BARTCC wurde bis 1990 als "Berlin Radar" gerufen.
Das Berlin Air Route Traffic Control Center (BARTCC) war die auf dem Zentralflughafen Tempelhof (TCA) beheimatete militärische Flugsicherungsstelle, die den militärischen und zivilen Flugverkehr in der Berliner Kontrollzone und in den drei alliierten Luftstraßen gesteuert hat.
Der noch dort angesiedelte abgesetzte Technische Zug verfügt immer noch über 2 Türme mit Flugfunk in Eggersdorf/Strausberg Barnimkaserne ( Ex Kdo LSK/LV) sowie Cölpin (Friedland) mit entsprechenden MOD-Leitungen zwischen Tempelhof und den Flugfunkstandorten. Die Türme getrennt nach ziviler und militärischer Nutzung.